Qualitative Naturforschung
Qualitative Naturforschung (QNF) ist Naturwissenschaft. Sie ist eine Erweiterung der in der Regel statistisch-quantifizierend vorgehenden Naturwissenschaften. Konkret heißt das: Ein Versuch wird angelegt, der Input variiert und der Output gemessen. Die Natur selbst interessiert dabei selten. Sie bleibt wie in einer Black Box und ist als lebendige Entität ungesehen.
QNF interessiert sich gerade für die lebendige Natur und für die sozialen Beziehungen, die diese eingeht. QNF versucht Natur als lebendige, als soziale Natur wahrzunehmen und zu verstehen.
QNF kann dabei auf bewährte wissenschaftliche Verfahren aus den Sozialwissenschaften zurückgreifen. Denn hier ist schon vor Jahrzehnten bemerkt worden, dass viele Fragestellungen nur durch reines Vermessen nicht wirklich zu bearbeiten sind. Es entwickelte sich die qualitative Sozialforschung als eigenständiger Forschungsstil, begleitet durch einen intensiven Wissenschaftsdiskurs. Ein Diskurs, der letztlich zu einer gegenseitigen Akzeptanz führte. Seit Beginn des Jahrtausends gibt es nun in den Sozialwissenschaften zwei Forschungsstile: den qualitativen und den quantitativen. Beides wird unterrichtet, beides steht als methodische Forschungsoption zur Verfügung. Und beide lassen sich gut kombinieren.
Das, was die Sozialwissenschaften geschafft haben, ist hilfreich und vorbildlich für die Entwicklung einer qualitative Naturforschung im Kontext der Naturwissenschaften.
Veröffentlichungen: